New Work

Content Marketing und digitale Nomaden – warum das so gut zusammenpasst

Menschen lieben ihre Freiheit – da passt Content Marketing ideal dazu. Das „perfekt Match“ dazu ist das immer beliebter werdende digitale Nomadentum. Warum das gut zusammenpasst? Erklären wir Ihnen hier.

Im Coworkingspace Hubud auf Bali lief ich neulich einer jungen Frau und einem jungen Mann aus Deutschland über den Weg. Beim Smalltalk an der Kaffeemaschine fragt man dann natürlich, was der jeweils andere Digitale Nomade so macht. Die Antwort der beiden: Content Marketing.

Ich selbst murmelte irgendwas in meinen grauweißen Bart und hörte still zu, wie sich die beiden jungen Menschen gegenseitig mit ihren Jobs zu überpitchen versuchten – und dachte mir mal wieder, wie sehr sich dieses Wörtchen „Content Marketing“ doch inzwischen etabliert hat.

Über Karsten Lohmeyer
Wer sich mit dem Thema digitales Content Marketing und der digitalen Transformation beschäftigt, kommt dabei kaum an Karsten Lohmeyer vorbei. Der 46-Jährige arbeitete lange Jahre als Journalist, gründete das bekannte Medienblog LousyPennies.de und baute u.a. eine Content-Marketing-Tochter der Deutschen Telekom mit auf. Heute entwickelt und realisiert er als Consultant für Konzerne und Agenturen komplexe Content-Marketing-Strategien, führt Workshops und Schulungen durch und beschäftigt sich mit seinem liebsten Steckenpferd, dem Growth Hacking. Er lebt und arbeitet in München und auf Bali.

Content Marketing gehört einfach dazu

Content Marketing, so scheint es mir, hat die Welt der Medienfreelancer im Sturm erobert, ist ein häufig gehörtes Wort in den Coworkingspaces dieser Welt, egal ob in Berlin, München, Mallorca oder Bali. Content Marketing klingt ja auch viel schöner als „Ich schreibe frei für ein Firmenblog“ oder „Ich drehe YouTube-Videos für Unternehmen“. Doch das allein ist noch nicht der Grund, warum so viele Digitale Nomaden in Content Marketing machen. Tatsächlich gibt es aus meiner Sicht vier Gründe, warum Content Marketing, New Work und digitales Nomadentum ein perfektes Team bilden:

1. Die riesige Nachfrage nach (günstigem) Content

Irgendwo muss der ganze Content fürs Content Marketing ja erstellt werden. Und da der Roboterjournalismus noch nicht ganz so weit ist, kauft man die Texte dann halt bei freelancenden Digitalen Nomaden oder Daheimgebliebenen Freiberuflern günstig ein. 

Bei Lebenshaltungskosten von rund 15 Euro am Tag auf Bali ist das nicht mal Ausbeutung, in München hingegen oft schon. Richtig teuer werden die Content-Stücke beim Weg durch die berüchtigten Abstimmungsschleifen eines Konzerns übrigens automatisch.

2. Die große Nachfrage nach Strategie und Beratung

Content Marketing war einst Corporate Publishing – und, mal aus Journalistensicht gesprochen, ebenso simpel wie gut bezahlt. Die Zeiten sind vorbei. Content Marketing hat kaum noch was mit dem ursprünglichen Corporate Publishing zu tun. Es ist digital und hochkomplex. Aber weiterhin gut bezahlt, wenn man sich nicht ganz am unteren Ende der Nahrungskette befindet (siehe Punkt 1).
Neben den reinen Content-Erstellern ist vor allem Strategie und Beratung gefragt. Denn es geht ja darum, zu verstehen, was Content Marketing für die eigenen Marketing-Ziele leisten kann – und die entsprechenden Strategien zu entwickeln, die dann messbare Ergebnisse liefern sollen. Interessanterweise sind es oft Freelancer, die strategische Unterstützung im Content Marketing leisten und bei diversen Projekten beraten.

3. Die diversen Teams für digitales Content Marketing

Die erwähnte Komplexität des digitalen Content Marketings führt dazu, dass man insbesondere für größere Projekte eine ganze Menge an Spezialisten braucht – für Strategie, Konzept, Technologie, Social Media, SEO, Projektmanagement und und und … Die geforderten Kompetenzen findet man nicht immer auf einem Platz. Selbst Agenturen, die ein Gesamtpaket anbieten, holen sich regelmäßig Unterstützung durch digitale Freelancer, die oftmals am anderen Ende der Welt sitzen. 

4. Das geänderte Mindset

Als ich vor einigen Jahren mal mehrere Monate am Standort Portugal arbeitete, war das aufgrund der guten Internetverbindung eigentlich kein Problem. Dennoch tat ich mir sehr schwer, diesen Fakt gegenüber meinen Auftraggebern zu kommunizieren – ich hatte einfach nicht das Vertrauen, dass sie schon so weit waren. Das hat sich inzwischen dramatisch geändert. 

Die Lebens- und Arbeitsform „Digitaler Nomade“ oder „Remote Worker“ hat sich in den Köpfen etabliert, ist sogar schick und völlig selbstverständlich geworden. Kaum ein Teammeeting, in dem nicht zwei oder drei Kollegen per Skype, Zoom oder Goto Meeting aus anderen Zeitzonen hinzugeschaltet werden. 

Alles in allem ist Content Marketing mit all seinen digitalen Tools und dem oft frischen und jungem Image also genau das richtige für New Work. Denn alte Strukturen bricht man selten in klassischen in 9-to-5-Office-Jobs auf. Oder?